Zumal, vor allem nun zum Saisonstart, sehr viele wichtige Verpflichtungen auf mich zukommen, ist Gregor (GM Bad Tölz) so freundlich, mich in DESL-organisatorischen Agenden vorübergehend zu unterstützen. Bitte schließt euch auch in Sachen Trade-Anfragen mit ihm kurz.

Liebe Grüße an alle und erfolgreichen Saisonstart.

Der Gong, der durch die Hallen um das frühabgetaute und in angezählter Vergangenheit leicht gefaulte Eis schallert, ist wie ein zittriger Startschuss in die neue Saison im Löwenzwinger des gern gerufenen Paris des Ostens.
In einem Eck unter dem frischlackierten Audienzgitter steht der "Mottl" vor einem Gestell und beobachtet, wie hingepflanzt, wie die Funken von seinen gerade sich im Schliff befindlichen Eisschuhen spritzen.
Der "Mottl" ist ein spätberufener Löwe. Und fein stockig gebaut. Als Mathieu Carle gekommen, wusste er ob seiner verantwortungsvollen Aufgabe in der desolaten Leipziger Hintermannschaft. Das Aufpeitschen gelang ihm gut, sodass es keine Frage der Zeit war, bis er sich zum Leader emporspielte. So verstand sich der faustige Verteidger auch auf gewieftes Einschalten in so manche Offensivaktion. Auf die Frage nach der neuen Saison raunte der Captain etwas, das sich wie das Rumoren einer frisch gewarteten Kaffeemaschine anhörte. Auf die Nachfrage hörte man ihn klarer: "Jäääh", sage er. Als könne er sich nicht entscheiden, ob er auf Englisch oder auf Deutsch antworten sollte. Als wollte er die Frage nach dem neuerlichen Versagen - die vergangenen Durstreckensaisonen im Visier - abschütteln prüfte er grinsend und scheinbar zufrieden seine gerade bearbeiteten Kufen: "Man wird uns erst einmal biegen müssen."
Noch lange nagte man am knappen Scheitern in den letzten mitbestrittenen Playoffs. Das nahm einiges an Saft und pustete die Köpfe mancher Spieler sowie manche Büros im Management leer.
"Wir fuhren durch eine Geisterstadt", bestätigte einer der wackersten und treuesten Blaulöwen. Grinsend und sachig wie ein Katzenschatten, war er hinter Carle aufgetaucht. Der brave Finne Markus Poukkula, der, ob seiner fleißigen und geschickten Spielweise bereits in der Vorsaison auf den raren Fan-Transparenten als "Marc Aurel" geadelt wurde. Was genau passiert ist, weiß er auch nicht. "Wir haben schon einmal wunderbar funktioniert. Wir waren stark. Und auf einmal brachen wir überraschend und auf unerklärliche Weise auseinander." Von jetzt auf gleich schien nichts mehr zu funktionieren - und selbst das nur mäßig.
Die Erwartungen sind in Leipzig nie größer als die Überraschungen. Dennoch schmerzen derartige Dämpfer.
Carle saugte sich genüsslich das Blut vom Daumen. "Jäääh", schickte er voraus. "Wir alle starten auf der Nulllinie. Mal schauen, wie sie spielen und werken. Einfach schauen, was passiert. Leichtes Leben? Nicht mit uns."
"Ich hielt mir schon des Echos wegen die Ohren zu." Poukkula erinnert sich an die argen Schlachtrufe: - "Nur die Laterne wollen wir nicht." - Fangesänge waren auch schon einmal kreativer.
Carle grinste hämisch und patschte Poukkula auf den Rücken, der sich elendig verkutzte. Dann verhallte mit dem Gong ein löwenartiges Knurren im Gang.
"Es ist Zeit, um zu beginnen." Und Carle zog die Senkel in seine Glücksschuhe.